Musical-AG
Seit 2007 gibt es an der Eichendorffschule eine Musical-AG. Bisher wurden die Musicals „Die Regentrude“ (2007), „Willi der Wassertropfen“ (2008) und „Max und die Zaubertrommel“ (2009) aufgeführt. Dieses Jahr kam das Musical „Rotasia“ zur Aufführung. Besonders erfreulich ist die in den letzten Jahren entstandene Kooperation mit dem Theater „Die Käuze“. Hierbei werden von Mitgliedern des Theaters mit den Kindern professionelle Workshops durchgeführt, Hilfestellungen gegeben betreffend Bühnenbild, Kostüme und Regieassistenz und gemeinsam für die Schule wichtige Anschaffungen getätigt (neue Vorhänge in der Aula, Scheinwerfer).
Die Musical-AG ist ein freiwilliges Zusatzangebot, an dem Kinder aus den dritten und vierten Klassen der Grundschule teilnehmen können. Sie findet einmal in der Woche, zweistündig, am Nachmittag statt. Um einen Eindruck zu erhalten, wie ein neues Stück während dieser langen, ganzjährigen Arbeitsphase entsteht, wird im Folgenden der Prozessverlauf beschrieben:
Zu Beginn und zum Kennenlernen wird den Kindern zunächst das Stück vorgestellt. Es werden Leseproben durchgeführt und die ersten Musikstücke einstudiert. Die Kinder entwickeln sehr schnell Vorlieben für bestimmte Rollen, die sie gerne spielen möchten. Nach einem „Casting“, in dem die Kinder für ihre Wunschrolle vorsingen, werden die Rollen besetzt. Erfahrungsgemäß hat es sich als sinnvoll herausgestellt, wichtige Rollen doppelt zu besetzen, für den Fall, dass Kinder während des Schuljahres „abspringen“ oder bei den Aufführungen erkranken. Daran schließt sich eine langen Phase an, in der das gesamte Stück Szene für Szene durchgearbeitet wird. Es werden Gesangsstücke geprobt, mit den Kindern Tänze erarbeitet und Schauspielszenen entwickelt. Dabei erhalten die Kinder eine aktiv mitgestaltende Rolle. Anfang des zweiten Halbjahres finden dann erste Planungen bezüglich der Kostüme und des Bühnenbildes statt. Gemeinsam mit den Kindern und interessierten Eltern werden Bühnenbild und Requisiten hergestellt und gestaltet. Die Kostüme werden entweder gekauft, aus dem Kostümfundus der Schule herausgesucht oder von Eltern genäht. Wenn das gesamte Stück gearbeitet wurde, man sagt dazu „durchgestellt“ wurde, gibt es nur noch Durchlaufproben mit Bühnenbild und Kostüm und anschließender Kritik.
Es finden mehrere Aufführungen in der Schule statt, die die Klassen der Grundschule, manchmal auch Jugendliche aus der Werkrealschule, besuchen können. Durch die gewinnbringende Kooperation mit dem Theater „Die Käuze“, erhalten die Kinder auch die Möglichkeit, außerhalb der Schule in einem öffentlichen und professionellen Rahmen auftreten zu dürfen.
Eine öffentliche Theateraufführung, ein gemeinsames Musikprojekt, bringt den Kindern wertvolle Erfahrungen, die in keiner anderen Disziplin in der Schule vergleichbar gemacht werden können. Es stärkt die sozialen und personalen Kompetenzen und trägt maßgeblich bei, die Kreativität der Kinder zu födern.
Günther Hußlik